Alfons Wallner (Flipper)

Alfons Wallner (Flipper)

Traurige Nachricht
Flipper ist eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht.
Man könnte auch sagen: Er hat sich zu Tode geraucht.
Niemals sah ich Alfons Wallner, so sein bürgerlicher Name, ohne Zigaretten im Mund.
Vier bis fünf Schachteln rauchte er täglich.
Da war wenig Zeit für andere Aktivitäten.
Das Geburtshaus Am Sand verließ Flipper in den letzten Jahren nur noch selten, höchstens zum Einkaufen
oder für den Zigaretten Nachschub.
Er mied die Öffentlichkeit, aber ab und zu schaute er aus dem Fenster.
Dies war die einzige Möglichkeit, um mit ihm ins Gespräch zu kommen und ich nutzte sie,
wenn ich ihn sah.
Wer jetzt meint, Flipper wäre unzufrieden gewesen mit seinem Leben, irrt sich gewaltig.
Er ruhte in sich, wirkte ausgeglichen, war immer freundlich und gut gelaunt.
Vor allem zeichnete ihn seine Hilfsbereitschaft aus.
Alfons hatte alles, was man im alltäglichen Leben selten braucht und deshalb auch nie bereit liegen hat.
Von der Flex, zum Ladegerät, zum Abschleppseil; es gab nichts, was er nicht hatte.
In Notfällen wusste er immer einen Rat, wenn er auch nicht selber helfen konnte.
Er deutete und schon tauchten besagte Utensilien auf, die man zu Hause nie fand.
Früher war Flipper ein leidenschaftlicher Schwammerl Sucher, ein Kenner und Experte,
wie es sie heute nur noch selten gibt.
Er kannte die besten Plätze und wenn du ihn begleiten durftest, kamst du immer mit Prachtexemplaren
nach Hause. Sein Korb war im Nu voll und während du verzweifelt suchtest, bückte er sich hinter dir und
schon landete wieder ein Schwammerl in seinem Korb. Irgendwann deutete Flipper lässig mit seiner Hand
auf unscheinbare Plätze und schon füllte sich auch dein Korb, aber nur dank seiner Hilfe.
Dies ist 30 Jahre her und ich ging nicht mehr mit, weil mir 5 Uhr morgens zu früh war.
Nach einem Unfall in jungen Jahren hatte Alfons große Geh Beschwerden und sie wurden im Laufe der
Jahre immer schlimmer, vor allem, weil er sich viel zu wenig bewegte.
Wie gesagt, Flipper ruhte in sich und vermied sein ganzes Leben lang die Hektik.
Dies ist ihm wirklich gut gelungen.
Trotzdem war er beliebt und alle, die ihn kannten, sahen ihn gerne.
Oft wurde ich gefragt, wie es Flipper geht, weil die Menschen trotz seines Eremitendaseins ihn mit
positiven Erinnerungen im Gedächtnis hatten.
Dies zeigt, was für ein wertvoller Mensch Alfons gewesen ist.
Flipper schlief am Donnerstag, den 02.08.18 im 63. Lebensjahr in seinem Haus ein, ohne Stress, wie ich hoffe und ich kann es mir bei seiner Lebenseinstellung auch nicht anders vorstellen.
H.D.Thoreau hat in seinem Buch "Walden" geschrieben:
"Ich bin unendlich gerne allein.
Noch nie fand ich einen Gesellschafter, der so gesellig war wie die Einsamkeit."
Dieser Spruch passt zu Flippers Leben.

Alfons, wir werden gern und oft an dich denken.
Mach es gut!

Dein Otto Schober